Verein zur Unterstützung psychisch Kranker in Rumänien, Ravensburg
Psychiatrie-Versorgungsplan für den Kreis
und Modellprojekt Turda
Zusammen mit den Gesundheitsbehörden im Kreis und den politisch Verantwortlichen ist es gelungen, eine psychiatrische Versorgungsplanung für den Kreis zu entwickeln. Er sieht die Dezentralisierung der Klinik in Borşa und den Aufbau von entsprechenden Einrichtungen in den Städten vor.
Der erste Realisierungsschritt erfolgte umgehend. Schon 2004 übersiedelten 40 Patienten aus Borşa nach Turda. Hier starteten wir 2008 ein Modellprojekt zum betreuten Wohnen für psychisch Langzeitkranke. Dieses Angebot gibt es in Rumänien in den meisten Kreisen nicht. Es war
deshalb wichtig, eine konkrete Alternative zur Langzeit-Hospitalisierung
in den Kliniken aufzuzeigen.
Die Sozialbehörden ließen sich für die Mitwirkung gewinnen. Wir kauften eine Immobilie und übernahmen in den ersten drei Jahren den größten Teil der Personalkosten.
Der Beclean e.V. förderte die Qualifizierung der Mitarbeiter, den Aufbau einer Ergotherapie sowie die Renovierung des dortigen Gebäudes. Im Frühjahr 2010 nahm das Haus in Turda den Betrieb auf. Die Finanzierung trägt seit 2013 weitgehend der rumänische Staat. Eine Dynamik der Dezentralisierung löst das Modellprojekt Turda (noch) nicht aus. Das Bedürfnis, psychisch kranke Menschen am öffentlichen Leben teilnehmen zu lassen, ist schwach. Ihre Aufnahme in die Gemeinde stößt auf wenig Verständnis. Umso wichtiger sind Modelle, die neue Standards setzen.
Aktivitäten
Ausflug der Patienten des Betreuten Wohnens und der
Klinik in Turda. Die Krankenpflegeschüler des ZfPs, die zu
einem 3-wöchigen Praxiseinsatz in Rumänien waren, haben
das Picknick mit schwäbischem Kartoffelsalat bereichert.