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Verein zur Unterstützung psychisch Kranker in Rumänien, Ravensburg

Schloss Banffy, Borşa, 2003
Schloss Banffy, Borşa, 2003
Auszug aus dem Schloss, 2019
Auszug aus dem Schloss, 2019
Neue Klinik in Borşa, 2020
Neue Klinik in Borşa, 2020
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Weshalb und wofür gibt es den Beclean e.V.

Der Eiserne Vorhang war weggefallen – die Bilder von 1989 über den Fall der  Berliner  Mauer lösen noch heute Befreiungsgefühle aus. Doch was sollte danach aus westeuropäischer Sicht in Osteuropa weiter geschehen? Meist unbekannte, unbereiste, auch im Geschichtsunterricht bis dahin kaum thematisierte osteuropäische Länder existierten mit vielerlei Nöten neben uns. In allen EU-Ländern entstanden Initiativen: Zunächst kamen Hilfsgütertransporte, die sich bald als wenig nachhaltig erwiesen, dann Projekte für Kinderheime, für Tschernobyl, für Krankenhäuser, für Roma, für Behinderte, für Arbeitslose usw. – von Kaliningrad bis Sofia setzten Aktivitäten ein. Allein der Robert-Bosch-Stiftung in Stuttgart waren ca. 400 solche Projekte aus der BRD namentlich bekannt. So waren auch wir, in psychiatrischen Institutionen Tätige, bewegt und motiviert, etwas zu tun und eher der Zufall führte uns dann 1990 mit einem Hilfstransport nach Rumänien, zur psychiatrischen Klinik in der Stadt Beclean:
130 Patientinnen und Patienten, zusammengepfercht in einem verfaulenden Gebäude, mussten sich meist zu zweit ein Bett teilen. In der drangvollen Enge konnten sich Läuse, Krätze und schwere Krankheiten wie Tuberkulose ungehindert verbreiten. Jedes Jahr starben etwa zehn Prozent der Patienten dieser Klinik allein aufgrund der schlechten Versorgung – passive Euthanasie. Dieselben Bedingungen fanden wir 2003 in der psychiatrischen Klinik in Borşa (Kreis Cluj) vor.
Was der Beclean e.V. in  Rumänien unter diesen Bedingungen tun oder besser lassen sollte, wurde unter den Vereinsmitgliedern stets kritisch diskutiert. Es ging dabei stets um die Frage, ob man mit den Institutionen (Klinikleitungen, Kreisräten, Kreispräsidenten usw.) kooperiert und damit in das System der schlechten psychiatrischen Versorgung mit hineingezogen wird, oder ob man opponiert und skandalisiert. Unser Vorgehen wechselte häufig zwischen diesen beiden Polen, je nach Notlagen vor Ort und Möglichkeiten, Öffentlichkeit regional oder landesweit zu erreichen, um damit die Verantwortlichen in Politik und Bürokratie wachzurütteln.
Das Leben der psychisch Kranken war in den von uns begleiteten Kliniken aufgrund materieller Not zunächst bedroht – durch Mangelernährung, hohes Infektionsrisiko und mangelnde medizinische Versorgung. Diese Probleme sind heute gebessert und es geht für die dortigen psychisch Kranken nun mehr um Deinstitutionalisierung und Integration in die Gemeinden, um eine humanere Psychiatrie. 
Die hier dokumentierten Projekte sind möglich geworden, weil die rumänischen Professionellen mit uns kooperiert haben, weil Spenden den Beclean e.V. erreichten, weil uns die Robert-Bosch-Stiftung lange gefördert hat und weil die psychiatrischen Einrichtungen in unserer Region, das Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg, die Arkade e.V. und die Pauline 13 e.V., uns ideell und materiell unterstützt haben.